1. Mannschaft Fußball Herren

Schwaig 30.03.14
Die Heimelf begann die Partie genauso unkonzentriert und schläfrig wie am Vorsonntag. Nur stand man dieses Mal einer Mannschaft anderen Kalibers gegenüber. Nach ersten zögerlichen Angriffen mit Halbchancen auf beiden Seiten hatte Kapitän Christian Lorenz das Pech heute auf einen Schiedsrichter zu treffen, der weiß Gott kein Heimschiedsrichter war. Lorenz wollte im Sechzehner einen abgewehrten Ball wegschlagen, als ihm ein Gästespieler versuchte von hinten, also für den Abwehrspieler nicht wahrnehmbar, den Ball abzunehmen. Lorenz traf deshalb dessen Wade und Baumeister zeigte sofort auf den Punkt. In der 22. Minute ließ sich Arment Destani diese Chance nicht entgehen. Mit wütenden Angriffen antworteten die Schwaiger, doch die Gäste mit massierter Deckung, vertrauten auf ihre robusten und schnellen Stürmer. Ohne das Mittelfeld in Anspruch zu nehmen wurden die Bälle weit nach vorne geschlagen und sie hatten damit in der 27. Minute erneut Erfolg. Hasan Demir versenkte, am verdutzten Saß vorbei, einen Rückpass von der Strafraumgrenze. In der 36. Minute keimte bei den Schwaigern wieder Hoffnung auf. Bei einem harten Kopfballzweikampf im Cagri Spor Strafraum berührte anscheinend Hasan Demir beim Sturz den Ball mit der Hand und auch hier zeigte Baumeister auf den Punkt. Auch dies eine nicht ganz zweifelsfreie Entscheidung. Sei es wie es mag, auch Christoph Weber ließ sich nicht bitten und verkürzte auf 1:2 in der 36. Minute. Nur eine Minute später hätte Patrick Kern die Heimelf wieder endgültig ins Spiel bringen können. Doch seinen Alleingang, nach Fehlpass im Cagri Mittelfeld, schloss er mit einem Schuss neben den linken Pfosten ab. Und wenn es an einem Tag nicht läuft, dann läuft es eben nicht. Lorenz führte in der eigenen Hälfte einen Freistoß aus und traf dabei den Ball nicht richtig, so dass er statt in der Gästehälfte im Schwaiger Mittelfeld bei Gerson Abogaye landete, der nicht lange fackelte und nach einigen Schritten fulminant abzog. Dieser Treffer fiel bereits in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit.

Elanvoll kamen die Schwaiger aus der Kabine und Bechloul musste sich gleich bei einem Weber Freistoß mächtig lang machen um zur Ecke zu klären. 5 Minuten später klärte der Cagri Keeper eine Flanke vor die Füße von Wolf und dessen Heber wurde von einem zurückeilenden Abwehrspieler geklärt.

Das Spiel behielt sein hohes Niveau mit Vorteilen für die Gäste, die einfach unkomplizierter spielten. Zudem merkte man, dass an diesem Tag einige Leistungsträger der Heimelf völlig neben sich standen oder nicht ins Spiel fanden. Das Spiel wurde allerdings auch ruppiger und Schiedsrichter Baumeister, der zunehmend in die Kritik der Zuschauer geriet, verlor völlig den Faden und versuchte mit einer Kartenflut seine Autorität zu retten. Nichtsdestotrotz wurde auch noch Fußball gespielt und hätten die Gäste ihre Konter konsequenter gespielt, hätte es für die Schwaiger sogar ein Debakel geben können. So klärte Saß in der 58. Minute weit vor seinem Tor. Doch 2 Minuten vorher hatte ihn Ismail Yüce mit einem Freistoß zum 1:4 überrascht. Damit war der Drops gelutscht. Mit welchem Regelwerkshintergrund Schiedsrichter Baumeister seine Karten verteilte wird sein Geheimnis bleiben, erregte aber die Zuschauer und Spieler immer mehr. Das beste Beispiel in der 84. Minute als Wolf der belanglose Treffer zum 2:4 gelang. Als Wolf sich den Ball aus dem Netz holte um zum Anstoßpunkt zu gelangen, schmiss in Torwart Bechloul einfach um, also nach Regelwerk eine Tätlichkeit, Wolf beschwerte sich und beide wurden mit Gelb bestraft.

Der Höhepunkt jedoch dann in der 88. Minute. Der Schwaiger Verteidiger Platschek ging an der Strafraumgrenze in einen Zweikampf. Er und der türkische Angreifer prallten mit den Schienbeinen zusammen, Platschek blieb verletzt liegen, der Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Als der Angriff nichts einbrachte, entschied der Schiedsrichter im Nachgang auf Freistoß für die Gäste. Dies ließ die Emotionen hochkochen und der Kapitän der Schwaiger, Torwart Heiko Saß stellte auf dem Rückweg in sein Tor die Frage, ob der Schiedsrichter sich denn nichts gegen die türkischen Gäste pfeifen traue. Daraufhin wurde er des Feldes verwiesen. Der verletzte Platschek musste im Übrigen ausgewechselt werden. Der Sieg der Gäste gegen eine an diesem Tag indisponierte Heimelf ging auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Der Schiedsrichter passte sich leider der Leistung der Gastgeber an.




Günther Grimm