1. Mannschaft Fußball Herren

Wohnort: Schwaig!


von Uwe Kellner aus Anpiff.info
Schaut man in den sportlichen Lebenslauf des 25-jährigen Offensivspielers des SV Schwaig, blickt man auf jahrelange Bayernliga- und Regionalliga Erfahrung. Kaum zu glauben, dass ein solcher Spieler im besten Fußballeralter in der Kreisliga aufzufinden ist. Christoph Weber spielt in Schwaig, dem Verein seines Wohnortes und auf dem Gelände, auf dem er das Fußballspielen begann.
Bis zur D-Jugend spielte Christoph Weber für den SV Schwaig. Danach verbrachte er über ein Jahrzehnt beim 1.FC Nürnberg. Nach der Jugend spielte er dort drei Jahre bei den Amateuren mit denen ihm der Aufstieg in die Regionalliga gelang. Einen seiner Weggefährten aus der Zeit in der Club-Jugend, Markus Steinhöfer, konnten wir vor kurzem noch in der Champions-League beim FC Basel gegen den FC Bayern München spielen sehen. „Wir stehen immer noch in Kontakt und unternehmen ab und zu etwas“, so Weber. Auf Nürnberg folgten ein Jahr bei Darmstadt 98 und bei den Amateuren der SpVgg Greuther Fürth in der Regionalliga. Mittlerweile spielt Weber beim SV Schwaig, stieg dort letzte Saison aus der Bezirksliga ab und versucht aktuell den direkten Wideraufstieg in selbige zu schaffen. In der Kreisliga 2 zählt er zu den besten Spielern der Liga und beantwortet gegenüber anpfiff einige Fragen zu seinem Verein.

Guten Tag Herr Weber, wie kommt es, dass ein Spieler mit Ihrer höherklassigen Ausbildung beim SV Schwaig in der Kreisliga spielt?
Christoph Weber: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga war es für mich klar, dass ich dabei helfen werde den Karren aus dem Dreck zu ziehen und mit dem SV Schwaig den Wideraufstieg in Angriff zu nehmen. Ich bin ein Schwaiger und spiele jetzt mit meinen ganzen Kumpels zusammen mit denen ich in der Jugend schon zusammengespielt habe. Die Kameradschaft passt hier und man sitzt nach dem Training gerne mal zusammen oder geht am Wochenende gemeinsam weg. Anfangs, als ich von der Regionalliga nach Schwaig kam, war ich es nicht gewohnt, dass nach dem Training eine Kiste Bier in der Kabine steht, aber auch daran gewöhnt man sich. Klar würde es mich auch noch mal reizen höherklassig zu spielen, bis zur Bayernliga würde ich es mir schon noch zutrauen. Allerdings hat man dann wieder drei bis viermal die Woche Training und am Wochenende weite Fahrten zu den Auswärtsspielen. Da ist mir der Zeitaufwand einfach zu groß.

Wenn man den SV Schwaig in dieser Saison erlebt, kann man sich gar nicht vorstellen warum Ihr letzte Saison aus der Bezirksliga abgestiegen seid. Was waren hierfür die Gründe?
Christoph Weber: Wir haben eine sehr gute Rückrunde gespielt und viele Punkte geholt, aber wenn man aus der Hinrunde nur neun Punkte einfährt, dann steigt man eben ab. In der Vorrunde hatten wir Verletzungspech und anfangs mit dem Toto-Pokal mehrere englische Wochen. Ob man in der Bundesliga oder in der Bezirksliga spielt, wenn man hinten drin steht, dann wird man eben nicht vom Glück verfolgt und man macht aus den klarsten Chancen keine Tore mehr.

Wenn Christoph Weber für Schwaig auf dem Feld steht,
dann sinken die Chancen der gegnerischen Mannschaft
einen Punkt zu holen. (Bild: anpfiff.info)


Leute die Ihnen den Erfolg in dieser Saison missgönnen, sprechen gerne von einem „zusammengekauften Haufen“. Können Sie diese Aussage widerlegen?
Christoph Weber: Das ist überhaupt nicht so. Von unseren 17 Spielern sind 14 direkt aus Schwaig und die anderen spielen hier um mit ihren Freunden zusammen zu spielen. Niemand ist nach Schwaig gekommen wegen dem Geld, weil es in Schwaig kein Geld gibt. Wir sind ein geschlossener Haufen, der viel miteinander unternimmt. Wir haben eine gute Kameradschaft und die Spieler kennen sich untereinander schon seit Jahren.

Viele Spiele in dieser Saison habt Ihr sehr deutlich gewonnen, auch gegen die Mannschaften aus dem vorderen Bereich der Tabelle. Überrascht es Sie manchmal selbst wie einfach Sie gewinnen?
Christoph Weber: So einfach waren die Siege nicht. Manchmal sind die Ergebnisse deutlicher ausgefallen als der Spielverlauf war. Am Ostermontag spielen wir gegen Neunkirchen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir das Hinspiel zwar 5:1 gewonnen haben, aber das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Nach dem 1:1 war Neunkirchen dem 2:1 näher als wir und erst durch einen Eckball kamen wir auf die Siegerstraße.

Von der Konkurrenz wird Schwaig in dieser Saison allgemein als Übermannschaft bezeichnet, trotzdem sitzt Ihnen die SpVgg Diepersdorf mit nur drei Punkten Abstand im Nacken. Sind Sie zuversichtlich, dass der SV Schwaig am Ende auf Platz eins steht?

Christoph Weber (blaues Trikot) muss in den tiefen Amateurligen
viel einstecken, weil sich seine Gegenspieler meist nur mit einem
Foulspiel zu helfen wissen. (Bild: anpfiff.info)

Christoph Weber: Wenn man die Kreisliga 2 betrachtet muss man sagen, dass wir schon die spielerisch stärkste Mannschaft haben. Auf Probleme stoßen wir allerdings, wenn wir auf Mannschaften treffen die über den Kampf kommen, oder wir zu offensiv spielen und hinten zu leichtsinnig werden. Siehe das Spiel gegen den SK Lauf 2 als wir in den letzten Minuten noch den Ausgleich bekommen haben. Von Diepersdorf kenne ich den Matthias Schiller aus der Zeit bei den Club-Amateuren und den Benni Knorr, weil er letzte Saison bei uns gespielt hat. Am 6. Mai treffen wir aufeinander und ich denke allerspätestens da gibt es eine Vorentscheidung wohin unser Weg geht.

Sie waren die ersten zwei Spiele nach der Winterpause verletzt, was hatten Sie?
Christoph Weber: Im Vorbereitungsspiel gegen den SC Feucht hatte ich mir eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen, aber mittlerweile kann ich wieder spielen. Am vergangenen Sonntag habe ich im Spiel gegen Weingarts noch mal einen Schlag auf dieselbe Stelle bekommen. Die Auswechslung war aber nur eine Vorsichtsmaßnahme. Beim nächsten Spiel gegen Neunkirchen bin ich wieder dabei.

Werden Sie nächste Saison weiterhin für den SV Schwaig auflaufen?
Christoph Weber: Wenn wir den Aufstieg schaffen, werde ich auf alle Fälle in Schwaig bleiben und ich denke, dass der Großteil der Mannschaft auch dableibt. Wenn wir uns noch auf der einen oder anderen Position verstärken, hätten wir, für den Fall eines Aufstieges, auch eine super Mannschaft für die Bezirksliga.

Vielen Dank für die Auskünfte!